Wie im Beitrag „Kameravergleich“ angedeutet, ist es leicht, für wenig Geld, eine Kamerakühlung selber zu bauen. Hierzu verwende ich folgende Bauteile: Ein Peltier-Element vom Typ TEC1-12706 (12V, 6A, möglich währe auch ein TEC1-12704 mit nur 4A Leistungsaufnahme),

PelierElement

und einen CPU-Kühler der Bezeichnung „Arctic ACALP00006A Prozessorlüfter“.

Lüfter_von_oben_klein

Dies war aber keine so gute Entscheidung, wie sich Später zeigen wird. Es kommen jetzt noch 4 Inbusschrauben, M4 x 16mm, hinzu und schon kann es losgehen. Alles zusammen hat keine 15,- € gekostet! Als erstes müssen 4 Löcher, von je 5 mm, in den Kühlkörper gebohrt werden, im Abstand von 40 mm. Dieser Abstand entspricht dem Gewinde Abstand der ZWO ASI120MC Kamera, auf der Rückseite.

Gebohrt

Zwischen den Kühlrippen, über den Bohrungen, müssen entweder, mit 8mm, die Rippen ausgebohrt werden oder die störenden Rippen herausgebrochen werden. Nur so ist es möglich die Inbusschrauben durch die Bohrungen zu stecken. Als nächstes, ist es sinnvoll fest zu stellen, welche Seite, des Peltier-Elementes, kühlt. Hierzu muss nur eine kleine Spannung angelegt werden von ca. 5 – 6 Volt und die Seite die kalt bleibt/wird ist dann zu markieren.

Testaufbau

So wie auch schon auf dem Bild zu erkennen ist, ist jetzt das Peltier-Element so auf den Kühler aufzulegen, dass es um ca. 45° verdreht ist zu den Bohrungen. Dies ist erforderlich, da es ebenfalls 40mm x 40mm groß ist, wie der Abstand der Bohrungen. Und da ist auch schon das Problem. Durch das verdrehen liegt das Peltier-Element nicht mehr plan auf dem Kühlkörper auf und bricht möglicherweise beim ungleichmäßigen anziehen der Schrauben. Ein Kühlkörper mit einer glatten Unterseite ist besser und führt die Wärme auch besser ab. Nach dem nun die ZWO ASI120MC, mit den vier Inbusschrauben auf den Kühlkörper geschraubt wurde, die Kabel gekürzt und verlegt wurden. Sieht das so aus:

Fertig

An den Lüsterklemmen kann nun die Spannungsversorgung angelegt werden. Jetzt wo alles läuft komme ich zu einem abschließenden Leistungstest. Hierzu lasse ich die Kamera ca. 30 min. lang Langzeitaufnahmen machen. Dazu verwende ich die Software „SharpCap“, die mir die Möglichkeit bietet die Kameratemperatur direkt auszulesen. Nach ca. 20 min. ist deine stabile Betriebstemperatur erreicht von knapp 24 C°.

NormalerBetrieb

Als nächstes schließe ich eine Autobatterie an, die ich auch am Teleskop nutze, um möglichst realitätsnah zu sein. Nun lasse ich die Kamera wieder Langzeitaufnahmen machen. Wie beim vorhergehenden Test, macht es keinen Unterschied ob ich 10 min. oder nur 1 min. belichte. Eine stabile Temperatur ist auch jetzt nach ca. 20 min. erreicht. Hier nun das was mir „SharpCap“ auf dem Bildschier anzeigte.

Kühlbetrieb

Also, ich war echt überrascht, -4,0 C°, nach 20 min. bei einer Raumtemperatur von ca. 21,0 C°. Leider gibt es da auch etwas nicht so tolles, jede menge Kondenswasser auf der Kamera.

Kondenswasser

Nicht wirklich schön aber bei einer Temperaturdifferenz, von fast 28,0 C° und einer Luftfeuchtigkeit über 70% war das auch zu erwarten. Ich denke, an meinem Teleskop wird die Kühlung keine 28,0 C° Differenz erreichen. Gut die hälfte wird über die Teleskopklemmung abgeführt und kühlt so das Teleskop?!

Viel Spaß beim Nachbauen!!!